Wissenschaftlicher Hintergrund
CYP2C9 ist am oxidativen Metabolismus verschiedener Arzneistoffe beteiligt. Wichtige Substrate von CYP2C9 sind z.B. NSARs, Antidiabetika, Cumarinderivate oder Phenytoin.
Varianten im CYP2C9-Gen sind mit einer verminderten Enzymaktivität assoziiert, wobei das Vorliegen der Allele CYP2C9*2 und CYP2C9*3 die häufigste genetische Ursache für eine Enzymdefizienz darstellt. In der kaukasischen Bevölkerung beträgt der Anteil des "langsamen Metabolisierertyps" ca. 4%, während der des "intermediären Metabolisierertyps" bei ca. 30% liegt. Beide Phänotypen können unter Normdosierung von CYP2C9-Substraten unerwünschte Arzneimittelreaktionen entwickeln. Eine Dosisreduktion (s. Abb.) kann in diesen Fällen den Therapieerfolg begünstigen.
Wirkstoff | Substanzklasse |
---|---|
Candesartan | Antihypertonikum |
Celecoxib | NSAR |
Fluvastatin | Statin |
Ibuprofen | NSAR |
Losartan | Antihypertonikum |
Phenprocoumon | Antikoagulans |
Phenytoin | Antiepileptikum |
Sulfonylharnstoff | Antidiabetikum |
Tolbutamid | Antidiabetikum |
Warfarin | Antikoagulans |
Literatur
Swen et al, Clin Pharmacol Ther 89:662 (2011) / He et al, Curr Med Chem 18:667 (2011) / Stehle et al, J Clin Pharmacokinet 47:565 (2008) / Becker et al, Clin Pharmacol Ther 83:288 (2008) / Caraco et al, Clin Pharmacol Ther 83:460 (2008) / Seeringer et al, Internist 49:877 (2008)